Was gefällt Dir am besten bei uns?Unsere Arbeit ist abwechslungsreich. Das gefällt mir am besten. Wir betreuen Kinder in allen Altersstufen vom Frühgeborenen bis zur Jugendlichen an verschiedenen Orten (Krabbelstube, Kindergarten, Schule und zu Hause) und mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern und Beeinträchtigungen. Dadurch lernen wir viele verschiedene Menschen kennen, aus unterschiedlichsten Nationalitäten. Abwechslungsreich ist es auch deshalb, weil wir uns immer wieder neu einstellen auf die Menschen und auf die Situation vor Ort. Es macht einfach Spaß. Auch die Zusammenarbeit mit Therapeut:innen, Krankengymnasten, Logopäd:innen und anderen funktioniert sehr gut.
Bitte erzähle uns von Deinen besten Erfahrungen/Momenten, die Du seit Antritt deiner Stelle bei uns erlebt hast.
Vor ein paar Jahren konnten wir einem 12-jährigen Jungen ermöglichen, das Krankenhaus zu verlassen und nach Hause zu gehen, um dort seine letzten Tage zu verbringen. Die Zusammenarbeit mit der Klinik, den Eltern und uns ging Hand in Hand. Der Vater übernahm das „Organisatorische“ zu Hause, die Mutter hatte somit den Rücken frei für das Kind. Wir übernahmen das Medizinisch/Pflegerische und die Ärzte waren für uns da. Der Junge konnte noch einige Wochen zu Hause verbringen. Alle für ihn wichtigen Menschen konnten sich von ihm verabschieden und er konnte, einen Tag vor seinem Tod, noch seine Taufe miterleben. So etwas zu ermöglichen ist einfach toll, das werde ich nie vergessen. Ein weiterer schöner Moment war es, eine Familie mit ihrem schwerstbehinderten Kind zu betreuen, das damals als „Palliativ Kind“ entlassen worden war. Und siehe da, es kommt öfter anders, als man denkt. Wir besuchten die Patientin täglich, bis aufs Wochenende, zur Unterstützung der Mutter. Wir haben Höhen und Tiefen miterlebt und sie wurde tatsächlich 9 Jahre alt! Sie wuchs in einer Familie mit ganz viel Liebe auf. Die haben auch wir gespürt. Es war sehr beeindruckend.
Wunderbar ist es, wenn kleine Kinder im Alter von 4 oder 5 Jahren anfangen, mitzuhelfen beim Verbandswechsel oder wenn kleine Mädchen lernen, sich selbst zu katheterisieren (die Harnblase). Wenn sie in vertrauter Umgebung, mit uns Pflegekräften an der Seite, anfangen zu üben, Schritt für Schritt in ihrem Tempo. Angefangen bei der Hygiene, beim Herrichten der Materialien und dann auch selbst alles durchzuführen. Freude macht es mir auch, Kinder mit Diabetes dabei zu unterstützen, in ihre Selbstständigkeit zu kommen.
Wie viel Spaß macht Dir die Pflege bei uns? Hast Du genug Zeit für Deine Patienten?
Wieviel Freude es mir macht und wie sehr mich manches auch beeindruckt, habe ich ja gerade schon erzählt. Generell ist es sehr abwechslungsreich bei uns, während einer Tour verschiedene Kinder an unterschiedlichen Orten, mit verschiedenen Krankheitsbildern zu betreuen. Mich immer wieder neu einzustellen auf die Situation vor Ort – das macht mir Spaß. Oft sind es nur kurze Pflegen, aber dennoch mit hierfür genügend Zeit und es gibt die Kinder, wo ich länger bin, mit bis zu 3 Stunden Zeit für die Pflege. Dieser Mix ist gut.
Wie zufrieden bist Du mit dem Gehalt, den Zulagen und den Benefits?
Ich bin zufrieden mit meinem Gehalt, wir konnten vor Jahren eine Höhergruppierung mit dem Träger verhandeln. Da wir allein vor Ort bei den Kindern sind, tragen wir eine hohe Verantwortung, müssen adäquat handeln und den Eltern in den Familien Sicherheit geben.
Zulagen gibt es bei Wochenenddiensten und Diensten zu ungünstigen Zeiten. Bei uns gibt es nur Tagdienste, was meinem Biorhythmus sehr entgegenkommt.
Wie ist die Stimmung im Team?
Wir haben eine gute Stimmung im Team und können uns 100 Prozent aufeinander verlassen.
Unser Team hat durchschnittlich wenige Krankheitstage.. Hat jemand einen Wunsch, zum Beispiel frei zu bekommen, wird geschaut, dass es möglich ist.
Auch wenn mal etwas problematisch wird und wir es nicht direkt lösen können, so können wir es im Rahmen der Supervision klären. Seit 32 Jahren haben wir mit kleinen Unterbrechungen Supervision sowohl als Team als auch fallbezogen. Ich arbeite seit 1990 in der MKK und schätze es sehr, Supervision zu haben.
Wie wird bei der Dienstplangestaltung auf Deine Wünsche eingegangen?
Wünsche werden berücksichtigt und möglich gemacht. Im Großen und Ganzen kann man sich auf den Dienstplan verlassen. Nur wenn ein Patient in der Runde/Tour aktuell ausfällt, muss ich Pause machen, was nicht als Dienstzeit zählt. . Ich muss kaum einspringen, damit bin ich sehr zufrieden. Somit habe ich genügend Zeit für mich. Ich bin schon 32 Jahre lang in der MKK tätig. Dank der Unterstützung meiner Kolleginnen konnte ich ehrenamtlich 20 Jahre lang Vorstandsmitglied im Bundesverband Häuslicher Kinderkrankenpflege sein. Ich hatte Zeit an den Vorstandssitzungen teilzunehmen, was ich in meiner Freizeit getan habe und konnte die alljährliche Bundestagung mit ausrichten und daran teilnehmen.
Was schätzt Du an Deinen Führungskräften und Deinem Arbeitgeber?
Unsere PDL hält uns den Rücken frei, sie steht hinter uns und unterstützt uns, wenn wir sie brauchen. Es gibt eine Zusatzversorgung des Arbeitgebers für die Rente, wir können zudem in die Hilfskasse einbezahlen – bekommen dafür im medizinischen Bereich Vorzüge. Wir können Fortbildungen wahrnehmen, bei mir zum Beispiel die Palliativversorgung bei Kindern und Jugendlichen.
Hast Du das Gefühl, Deine Arbeit wird wertgeschätzt?
Egal ob bei meiner Arbeit mit den Kindern/Klienten, in der Pflege oder den Beratungsgesprächen – Ja! Ich erfahre es.
Würdest du eine Stelle im Unternehmen Deinen Freunden empfehlen?
Ja, ich würde die Stelle meinen Freunden empfehlen.